Aşk, Mark ve Ölüm - Liebe, D Mark und Tod
So
11.12. | 18:30 - Mo 12.12. | 20:30
Aşk, Mark ve Ölüm - Liebe, D Mark und Tod
Cem Kaya | DE 2022 | 96 Min. | OmU
Aşk, Mark ve Ölüm - Liebe, D Mark und Tod
Cem Kaya | DE 2022 | 96 Min. | OmU
„Bad
und Toilette sind in der Fabrik“ singt Metin Türköz in seinem
Lied „Alamanya Destanı“ über seine ersten Erfahrungen in
Deutschland. Türköz, mittlerweile Mitte 80, gehört zu den
Gastarbeiter*innen der ersten Generation. 1962 kam er mit dem Zug von
Istanbul nach Köln und wurde zu einem von zahlreichen türkischen
Musiker*innen, die ihre Erfahrungen künstlerisch verarbeiteten und
in Köln, aber etwa auch in Frankfurt (Uzelli Kaset) oder Berlin
eigene (Kassetten-)Labels gründeten.
Ihre
Lieder entstanden dabei oft aus der Enttäuschung heraus und drückten
aus, was die Arbeiter*innen selbst den deutschen Chefs gegenüber
nicht aussprechen konnten. Sie trugen gleichzeitig aber zur Bildung
einer eigenen Szene bei, in der eben nicht nur malocht, sondern auch
gefeiert, gelacht und gelebt wurde. Die Musik, die dabei entstand,
wurde nicht nur in Deutschland populär, sondern auch in der Türkei,
weil die Kassetten beim Heimatbesuch immer mit im Gepäck waren.
Gastarbeiter*innen
bleiben in Cem Kayas dokumentarischem Essay keine Fußnote in der
vermeintlichen Erfolgsgeschichte des deutschen Wirtschaftswunders,
auf die sie so oft reduziert werden. Stattdessen macht der Film ihr
Erleben, ihre Sehnsüchte und ihre Wut auf die Umstände –
niedrigere Löhne als deutsche Arbeiter*innen, unwürdige
Arbeitsbedingungen, Rassismus – vor dem Hintergrund deutscher
Zeitgeschichte auf eindringliche Weise hör- und sichtbar.