Piaffe

So 18.06., Di 20.06. um 18:30 | Mo 19.06. um 20:30
Ann Oren | DE 2022 | FSK 16 | 86 Min. | OV (dt-engl)

DISCLAIMER: Dieser Film ist für synästhetische Menschen mit Vorsicht zu genießen, ein Genuss ist das Filmmaterial den aufmerksamen, belastbaren und offenherzigen unter Ihnen jedoch hoffentlich dennoch. Wenn Du schon immer wissen wolltest, was ASMR jenseits von Feelgood und Furry-Porn bedeutet, was das mit Dressurreiten, Amphetamin, Ge- und Missbrauch, den Wurzeln der Synchronisation und Findung des Selbst zu tun hat, solltest Du Deine zarte Künstlerseele für harte Fakten wappnen. Vielgereiste wie daheimgebliebene kommen bei diesem tiefgehenden Streifen auf den Geschmack und geraten aus der Spur. Ein nicht immer zartbesaitetes Spiel mit den empfindsamen 2020ern, zusammengefasst im klassischen 90er-Minuten-Format. Das Popcorn würde Euch aus der Hand fallen, würden wir bloß welches anbieten…

Nach dem Nervenzusammenbruch ihrer Schwester muss die introvertierte Eva deren Job als Geräuschemacherin übernehmen. Für einen Werbespot vertont sie das Verhalten eines Pferds – und vertieft sich so leidenschaftlich in die Arbeit, dass ihr ein Schweif aus dem Steißbein wächst. Mit dem Schwanz wird auch Evas sexuelles Begehren immer größer. Der erste Langfilm der aus Tel Aviv stammenden und in Berlin lebende Regisseurin und Künstlerin Ann Oren ist ein taktiler Liebesbrief an die unterschätzte Magie des Kinos und eine sinnliche Erkundung des Andersseins und Andersbegehrens.